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Inhalt zuletzt aktualisiert am: 10.01.2024

Seniorenpolitisches Gesamtkonzept

Seniorenpolitik betrifft jeden. Die Jungen stellen jetzt die Weichen für ihr Leben im Alter. Eine zukunftsorientierte Seniorenarbeit muss in eine kommunale Grundkonzeption eingebettet werden. Das hat auch der Gesetzgeber erkannt: Ein seniorenpolitisches Gesamtkonzept zu erarbeiten, ist gesetzlicher Auftrag der Landkreise und kreisfreien Städte nach Artikel 69 des Gesetzes zur Ausführung der Sozialgesetze (AGSG).

Unser Seniorenkonzept aus dem Jahr 2009 hat die unterschiedlichsten Projekte für Senioren hervorgebracht. Um alles an den aktuellen Bedarf unserer älteren Mitbürger anpassen zu können, wurde das Konzept vom BASIS-Institut für soziale Planung, Beratung und Gestaltung (Bamberg) in Zusammenarbeit mit unserer Koordinationsstelle im Jahr 2019 fortgeschrieben. Zudem wurde eine neue Pflegebedarfsplanung erstellt.

Seit Juli 2011 ist Hubert Plepla der Ansprechpartner bei allen Fragen rund um das seniorenpolitische Gesamtkonzept des Landkreises Unterallgäu. Er koordiniert im Landkreis Unterallgäu die Umsetzung des Seniorenkonzepts. Zudem begleitet er die Arbeitskreise, die am Seniorenkonzept maßgeblich beteiligt sind und unterstützt und berät die Gemeinden bei der Umsetzung des Seniorenkonzepts vor Ort.   

Fragen und Antworten

Welche Aufgaben hat die Koordinationsstelle für das Seniorenkonzept?

Aufgabe der Koordinationsstelle ist es - wie der Name schon sagt - die Umsetzung des seniorenpolitischen Gesamtkonzepts des Landkreises zu koordinieren und dessen Umsetzung voranzubringen. Die Koordinationsstelle versteht sich somit als Kooperationspartner für alle Einrichtungen und Organisationen im Landkreis Unterallgäu, die dazu beitragen, dass Senioren möglichst lange zu Hause wohnen bleiben können.

Hubert Plepla arbeitet eng mit den Arbeitskreisen zusammen und begleitet diese. Zudem steht er in engem Kontakt mit den Gemeinden, um diese bei der Umsetzung des Seniorenkonzepts des Landkreises, sowie der lokalen Seniorenkonzepte vor Ort zu begleiten.

Darüberhinaus ist er für die Seniorenbeauftragten der 52 Gemeinden im Landkreis Unterallgäu beratend und unterstützend tätig und organisiert regelmäßige Informations- und Schulungsangebote für sie.

Wer kann sich an die Koordinationsstelle wenden?
  • Alle Organisationen und Einrichtungen der Seniorenarbeit im Landkreis Unterallgäu, die sich mit ihren Vorstellungen und Projekten in die Handlungsfelder des seniorenpolitischen Gesamtkonzepts einbringen möchten.
  • Jeder, der gemeindenahe Maßnahmen plant oder bereits umsetzt, die die Lebenssituation oder die Lebensqualität von Seniorinnen und Senioren in den Gemeinden verbessern.
  • Gemeinden, die bei der Umsetzung ihrer lokalen Seniorenkonzepte Unterstützung und Begleitung wünschen.
  • Alle Seniorenbeauftragten der Gemeinden, die für ihre Arbeit Unterstützung, Beratung oder Begleitung benötigen.
Wo findet man die Koordinationsstelle?

Die Koordinationsstelle für das Seniorenkonzept ist im Landratsamt Unterallgäu untergebracht.

Am einfachsten erreicht man die Koordinationsstelle unter Telefon (08261) 995-457 oder per Email an hubert.plepla(at)lra.unterallgaeu.de.

Die Handlungsfelder des seniorenpolitischen Gesamtkonzepts des Landkreises Unterallgäu werden über die Arbeitskreise und das Steuerungsgremium im "Netzwerk Altenhilfe und seelische Gesundheit" fortlaufend weiterentwickelt. In den Arbeitskreisen werden Informationen ausgetauscht, aber auch neue Projekte und Maßnahmen entwickelt. Kooperationspartner sind die kreisfreie Stadt Memmingen, der Bezirk Schwaben und der gemeindepsychiatrische Verbund Memmingen-Unterallgäu.

Ambulante Hilfen

Gemäß dem Grundsatz „ambulant vor stationär“ sollen ambulante Hilfen gestärkt werden. Ältere Menschen sollen möglichst früh Unterstützung bekommen, wenn sie diese brauchen. Ansatzpunkte sind hier:

  • Ambulante Pflege und Betreuung
  • Mahlzeitendienste
  • Hausnotruf
  • Alltagspraktische Hilfen
  • Palliative Angebote
  • Unterstützung pflegender Angehöriger
Angebote für besondere Zielgruppen

Für ältere Menschen in besonderen Lebenssituationen sollen spezielle Angebote entstehen. Ansatzpunkte sind hier:

  • Rehabilitation
  • Psychische Erkrankungen im Alter
  • Gedächtnisstörungen/demenzielle Erkrankungen
  • Hospiz und Palliativversorgung
  • Altersarmut
  • Vereinsamung
Beratung und Information

Die Angebote und Hilfen für ältere Menschen in den unterschiedlichsten Lebenslagen werden immer komplexer. Vor allem für Menschen, die zu Hause leben, gibt es inzwischen eine Vielzahl neuer Unterstützungsmöglichkeiten. Es ist wichtig, dass die Angebote vor Ort bekannt sind und dass Hilfesuchende wissen, an wen sie sich wenden können. Die Seniorenbeauftragten der Gemeinden und auch die Fachstellen für pflegende Angehörige übernehmen hierbei eine wichtige Lotsenfunktion im sozialen Hilfesystem. Um eine neutrale und umfassende Pflegeberatung nach den Regelungen des Sozialgesetzbuchs zu gewährleisten, wird der Landkreis Unterallgäu darüber hinaus einen Pflegestützpunkt in der Kreisstadt Mindelheim aufbauen. Durch Pflegestützpunkte sollen Menschen zu allen Fragen im Vor- und Umfeld der Pflege beraten und die für sie in Betracht kommenden Hilfs- und Unterstützungsangebote koordiniert werden. Ziel ist, eine wohnortnahe und möglichst abgestimmte Versorgung und Betreuung zu erhalten.

Information und Beratung ist deshalb wichtiger denn je. Folgende Ansatzpunkte werden durch das Unterallgäuer Seniorenkonzept schwerpunktmäßig verfolgt:

  • Beratungsangebote
  • Aufbau und Koordination einer hilfreichen und bürgernahen Beratungsstruktur zu den Themen Alter und Pflege
  • Information und Öffentlichkeitsarbeit
  • Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Fragen des Älterwerdens
Bürgerschaftliches Engagement

Ehrenamtliche Arbeit fördert das Miteinander in den Gemeinden und schafft ein positives und wertschätzendes soziales Klima. Gerade im Alter ist es wichtig, im sozialen Umfeld integriert zu sein und am Ortsgeschehen teilzunehmen. Das klassische „Ehrenamt“ in Vereinen, Kirchen, Selbsthilfegruppen, Nachbarschaftshilfe, etc. fällt ebenso in dieses Handlungsfeld wie individuelle, zeitlich begrenzte Projekte. Strukturelle Maßnahmen, wie zum Beispiel Begegnungsräume und Maßnahmen, die es ermöglichen,  am Ortsgeschehen teilzunehmen, sind weitere wichtige Aspekte. Die Akteure in diesem Handlungsfeld haben deshalb folgende Ansatzpunkte festgelegt:

  • Freiwilligennetzwerke
  • Schulung/Qualifizierung
  • Nachbarschaftshilfen
  • Generationsübergreifende Angebote
  • Bildung und Kultur
  • Räume der Begegnung
  • Interessensvertretung/Mitwirkung und Beteiligung von Senioren
Infrastruktur und Wohnraum

Um im Alter zu Hause wohnen bleiben zu können, ist eine barrierearme Gestaltung der Wohnung sowie eine gute Infrastruktur wichtig. Wenn die Barrieren in der eigenen Wohnung unüberwindbar werden, hilft es, wenn in der Gemeinde ausreichend seniorengerechter Wohnraum angeboten wird. Nur so können auch Menschen mit Hilfe- und Unterstützungsbedarf in der eigenen Gemeinde wohnen bleiben. Eine gute Nahversorgung, Mobilitätsangebote für Ältere und andere Alltagshilfen unterstützen das Leben und Wohnen im Alter im eigenen Ort.

Ansatzpunkte gibt es hier folgende:

  • Barrierearme Gestaltung des öffentlichen Raums
  • Nahversorgung (z. B. Dorfläden, mobile Läden, Lieferservice Apotheken, Einkaufsdienste, hausärztliche Versorgung)
  • Wohnraumberatung zu Hause
  • altersgerechte Wohnprojekte
  • Öffentlicher Personennahverkehr
Prävention

In einer Gesellschaft, in der die Menschen immer länger leben, ist gesundes und aktives Alter(n) wichtig. Das erhält die Lebensqualität und hilft, lange selbständig und fit zu bleiben. Zielgerichtetes vorbeugendes Verhalten kann Phasen von Krankheit, Gebrechlichkeit und Pflegebedürftigkeit verkürzen. Deshalb sieht das Seniorenkonzept vielfältige Prävention und Gesundheitsförderung im Alter vor. Ansatzpunkte sind:

  • Sportangebote für ältere Menschen
  • Gesundheitsförderung
  • Sicherheit im Straßenverkehr
  • Mobilitätstraining
Steuerung und Vernetzung

Zielgerichtete Seniorenarbeit in einem Landkreis muss koordiniert und gesteuert werden. Deshalb hat der Landkreis Unterallgäu eine hauptamtliche Stelle geschaffen; diese besetzt Hubert Plepla. Er koordiniert das seniorenpolitische Gesamtkonzept und begleitet dessen Umsetzung.

Er ist Ansprechpartner für:

  • Organisationen und Einrichtungen der Seniorenarbeit im Landkreis, die sich beim seniorenpolitischen Gesamtkonzept einbringen möchten.
  • jeden, der Maßnahmen plant, die die Lebensqualität von Senioren in den Gemeinden verbessern.
  • Gemeinden, die bei der Umsetzung ihrer lokalen Seniorenkonzepte Unterstützung wünschen.
  • die Seniorenbeauftragten der Gemeinden, die für ihre Arbeit Beratung oder Begleitung benötigen.

Um die Seniorenarbeit besser zu vernetzen, soll an folgenden Punkten angesetzt werden:

  • Zusammenführung bestehender Netzwerke
  • Kooperation mit bestehenden Arbeitsgremien
  • Schulung und Begleitung der Seniorenbeauftragten
  • Koordination und Steuerung des Seniorenkonzepts
  • Zusammenarbeit mit der Stadt Memmingen und dem Bezirk Schwaben

Im Rahmen des Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts wurde das Netzwerk Altenhilfe und seelische Gesundheit Memmingen-Unterallgäu in Kooperation mit der Stadt Memmingen, dem Bezirk Schwaben und dem Gemeindepsychiatrischen Verbund (GPV) Memmingen-Unterallgäu aufgebaut.

Wohn- und Betreuungsformen

Wie wohnen wir im Alter, auch wenn wir Unterstützung benötigen? Diese Frage wird aufgrund des demografischen Wandels und den sich verändernden Familienstrukturen immer wichtiger. Viele ältere Menschen wollen selbstständig und selbstbestimmt in der vertrauen Umgebung wohnen, selbst wenn sie auf fremde Hilfe angewiesen sind.

Der Hilfemix muss deshalb systematisch für einen begrenzten Sozialraum geplant und entwickelt werden. Die Wohn- und Betreuungsformen im Quartier müssen an die demografische Entwicklung vorausschauend angepasst werden. Dabei ist es wichtig, dass die lokalen Akteure einbezogen werden und bei der Sozialraumgestaltung mitwirken können. Die Kommunen müssen auf die veränderten und zukünftigen Anforderungen reagieren - beteiligungsorientiert, sozialraumbezogen und durch eine ganzheitliche Sichtweise.

Der Landkreis Unterallgäu unterstützt Kommunen mit dem Projekt der altersgerechten Quartiersentwicklung.

Gewinnbringende Projekte entstehen durch eine gute Vernetzung. Gemeinsam werden die Themen in den seniorenpolitischen Handlungsfeldern immer wieder auf den Prüfstand gestellt, diskutiert und nach Lösungen gesucht. In den Arbeitskreisen besprechen die Akteure die Maßnahmen und stimmen diese untereinander ab. Verbindliche Projektplanungen schaffen die nötige Transparenz und sind der Weg zum Ziel. Eine sozialraumorientierte Umsetzung bietet unseren Gemeinden Lösungen und Hilfestellung bei der Gestaltung des demografischen Wandels vor Ort. Dabei steht die Koordinationsstelle Seniorenkonzept beratend und unterstützend zur Seite.

Altersgerechte Quartiersgestaltung (vom Landkreis gefördert)

Der Landkreis Unterallgäu fördert den Aufbau von „altersgerechten Quartierskonzepten“. Auf Antrag werden jährlich maximal zwei Gemeinden jeweils mit bis zu 5.000 Euro, aber maximal mit 40 Prozent der Umsetzungskosten, gefördert. 

Bei Interesse wenden sie sich bitte an die Koordinationsstelle für das Seniorenkonzept.

Über das Förderprogramm "Selbstbestimmt Leben im Alter (SeLA)" fördert das bayerische Sozialministerium hauptamtliche Quartiersmanager (Kümmerer). Die Förderung beträgt maximal 80.000 Euro für Personal- und Sachkosten auf vier Jahre. Der Eigenanteil der Gemeinde beläuft sich dabei auf zehn Prozent. Nähere Informationen dazu finden Sie hier.

Durch das Landkreis-Projekt der "altersgerechten Quartiersentwicklung" erfolgen die Vorarbeiten und die Konzepterstellung, so dass die teilnehmende Gemeinde den entsprechenden Förderantrag beim Sozialministerium stellen kann.

Ambulante gerontopsychiatrische Angebote

Für ältere Menschen mit gerontopsychiatrischen Erkrankungen gibt es im Landkreis Unterallgäu vielfältige ambulante Versorgungsangebote von haupt- und ehrenamtlichen Akteuren. Die Arbeitsgruppe "Ambulante Hilfen und Anlaufstellen" im Netzwerk Altenhilfe spricht sich dafür aus, das Angebot durch vermehrten Einbezug und Begleitung von ehrenamtlichen Helfern zu erweitern. Vor allem die ländlichen Regionen im Landkreis sollen weiter gestärkt werden.

Deshalb hat sich der Landkreis Unterallgäu am Leader-Projekt „Kontaktstellen Demenzhilfe Allgäu“ beteiligt. Als Projektträger fungierte die Allgäu GmbH. Somit wurde dieses Projekt nicht nur im Landkreis Unterallgäu, sondern allgäuweit, also auch in den Landkreisen Lindau, Oberallgäu und Ostallgäu sowie in den kreisfreien Städten Memmingen, Kaufbeuren und Kempten umgesetzt. Nach Ende der Projektlaufzeit übergab die Allgäu GmbH die Fortführung des Projekts und Begleitung der Kontaktstellen wieder an die jeweiligen Landkreise. Über die Kontaktstellen werden ehrenamtliche Helfer geschult, begleitet und vermittelt. Schließlich sollen die Ehrenamtlichen gezielt professionelle Helfer unterstützen.  Bestehende Initiativen werden im Sinne von Kooperation und Vernetzung in das Projekt einbezogen. Bei Hilfe- oder Beratungsbedarf  können sich Betroffene oder deren Angehörige an eine naheliegende Kontaktstelle wenden.

Gefördert wurde das Projekt über Leader, das europäische Programm zur Förderung ländlicher Räume. Die fachliche Projektumsetzung übernahm die Allgäu GmbH. Das Projekt ist im Mai 2013 gestartet.

Kontaktstellen der Demenzhilfe im Unterallgäu

Die Ziele:

  • Verbesserung der Begleitung und Betreuung von demenziell erkrankten Menschen
  • Entlastung von pflegenden Angehörigen
  • Aufbau von weiteren Entlastungs- und Betreuungsangeboten
  • Aufbau von Kontaktstellen für den ländlichen Raum
  • Vernetzung und Integration von bestehenden Initiativen
  • Öffentlichkeitsarbeit

Weitere Informationen

Aufbau von offenen Mittagstischen

Sie sind für viele Senioren eine willkommene Abwechslung im Alltag und bieten Gelegenheit, am Ortsgeschehen teilzuhaben - offene Mittagstische. Im Rahmen des Seniorenkonzepts wird deshalb der Aufbau offener Mittagstische in den Unterallgäuer Gemeinden gefördert. Gute Beispiele gibt es bereits in vielen Gemeinden im Landkreis Unterallgäu. 

Ein offener Mittagstisch ist ein Treffpunkt für ältere Menschen, an dem ein günstiges Mittagessen angeboten wird. Neben der gemeinschaftlichen Mahlzeit sollen offene Mittagstische Orte der Begegnung und des Austauschs sein.

An einem offenen Mittagtisch wird in der Regel nicht nur gegessen - hier werden auch soziale Kontakte gepflegt und Informationen ausgetauscht. So nehmen Senioren über den offenen Mittagstisch am Ortsgeschehen teil und finden eine willkommene Abwechslung im Alltag. Außerdem kann ein Netzwerk gegenseitiger Unterstützung und Hilfe in Notlagen entstehen.

Gerne berät die Koordinationsstelle im Landratsamt Unterallgäu Gemeinden und Initativen, die einen offenen Mittagstisch aufbauen möchten. Wenden Sie sich einfach an Hubert Plepla. 

Tipps zum Aufbau offener Mittagstische:

  • Der Mittagstisch sollte in einem ansprechenden geeigneten Raum stattfinden, am besten im Zentrum der Gemeinde. Gut ist, wenn auch eine Küche zur Verfügung steht.
  • Legen Sie verlässliche Termine fest.
  • Klären Sie vorab, wie der Raum gereinigt wird.
  • Regeln Sie, ob das Essen geliefert oder selbst gekocht wird.
  • Das Mittagessen sollte kostengünstig sein (etwa drei Euro). Auch die Getränke sollten bezahlbar sein. Eventuell könnten Sie über einen Zuschuss über die Gemeinde diskutieren.
  • Beachten Sie die Hygienevorschriften.
  • Beziehen Sie Ihre Kooperationspartner, zum Beispiel Kirchen, Gemeinde, Wirtshäuser, Essen auf Räder, etc. bei der Organisation mit ein.
  • Klären Sie, ob die nötige Ausstattung (Küche, Geschirr, Wärmewagen, ...) vorhanden ist und wer sich um die Aufbereitung des Geschirrs kümmert.
  • Der Mittagstisch sollte personell begleitet werden, am besten durch ehrenamtlich Engagierte in der Gemeinde, die die Senioren in die Arbeit einbeziehen. Die ehrenamtlichen Helfer sollten keine professionelle Betreuung oder sogar Pflegeleistungen anbieten.
  • Eine Art „Dienstplan“ ist unumgänglich, damit jeder Ehrenamtliche nach seinen Möglichkeiten eingesetzt werden kann und keine Überforderung stattfindet.
  • Die mithelfenden Personen sollten entsprechend versichert sein.
  • Der Mittagstisch sollte nicht nur Senioren zur Verfügung stehen. Damit ein generationenübergreifender Austausch entsteht, ist zum Beispiel auch der Einbezug von Familien und Kindern sinnvoll.
  • Ideal ist auch ein Hol- und Bringdienst für Senioren, die den Weg nicht mehr alleine schaffen. Wenn diese von ehrenamtlichen Mitarbeitern abgeholt werden, haben sie die Möglichkeiten, am offenen Mittagstisch teilzunehmen.
  • Der Mittagstisch sollte bekanntgemacht werden - zum Beispiel im Gemeindeblatt.


Offene Mittagstische werden in vielen Gemeinden im Landkreis Unterallgäu angeboten. Mehr erfahren Sie bei der jeweiligen Gemeindeverwaltung.

Schaubild „Offener Mittagstisch“

Auf- und Ausbau von Nachbarschaftshilfen in den Gemeinden (vom Landkreis gefördert)

Der Landkreis fördert den Auf- und Ausbau von Nachbarschaftshilfen in den Gemeinden. Dafür wurde in Kooperation mit der Freiwilligenagentur Schaffenslust und der kreisfreien Stadt Memmingen eine hauptamtliche Teilzeitstelle bei der Freiwilligenagentur eingerichtet, die die Gemeinden und Initiativen bei diesem Vorhaben tatkräftig unterstützt.

Mehr Infos hierzu finden Sie unter www.fwa-schaffenslust.de/servicestelle-nbh

Bewusstseinsbildung für präventive Angebote

Ob Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Übergewicht oder Osteoporose: In einer älter werdenden Gesellschaft treten diese Krankheiten immer häufiger auf. Dabei könnte man diesen Erkrankungen nach Ansicht der Ärzte gut vorbeugen,  durch Bewegung und gesunde Ernährung, sprich durch Prävention. 

Zudem hat der Bayerische Landes-Sportverband (BLSV) Unterallgäu eine Übersicht über präventive Angebote von Vereinen im Unterallgäu und in Memmingen erstellt. In der Übersicht finden Sie verschiedene Rückenkurse, Wirbelsäulengymnastik, Nordic Walking, Herzsportkurse, Kurse für Stressbewältigung und Entspannung wie auch verschiedene Dauerangebote, die teilweise mit dem Qualitätssiegel „Sport pro Gesundheit“ des DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) in Zusammenarbeit mit der Bundesärztekammer ausgezeichnet sind.

  • Aktuelle Übersicht über die Angebote auf der Internetseite des BLSV

Davon abgesehen können Ärzte ein „Rezept für Bewegung“ ausstellen. Dabei wird dem Patient die Teilnahme an Sportkursen quasi „verschrieben“. Mit diesem Rezept geht der Patient zu einem Sportverein, bei dem der jeweilige Übungsleiter damit besser einschätzen kann, welche Kurse für den Betroffenen in Frage kommen. Das Rezept kann der Patient zusammen mit der Teilnahmebescheinigung bei seiner Krankenkasse einreichen und erhält die Gebühr dann (je nach Kasse) teilweise erstattet.

Bürger umsorgen Senioren (BuS)

Die Akteure der Arbeitsgruppe haben dieses Projekt gemeinsam entwickelt und aufgebaut. BuS ist eine Form der Nachbarschaftshilfe, durch die Senioren im Alltag Unterstützung, Hilfe und Begleitung erhalten.

Im September 2012 startete das BuS-Projekt im Markt Babenhausen. Gefördert wurde es vom Landkreis Unterallgäu und über das EU-Programm LEADER.

Inzwischen ist zur weiteren Umsetzung des Projekts ein Verein entstanden, der die Aufgaben und die Koordination der Nachbarschaftshilfe in und um Babenhausen übernimmt. Die Seniorengemeinschaft Babenhausen-Unterallgäu e.V. hat inzwischen weit über 200 Mitglieder und ist in etlichen Seniorenhaushalten aktiv.

Das Projekt wurde auch mit dem Förderpreis des Landkreises Unterallgäu für vorbildhafte Projekte aus der Seniorenarbeit im Jahr 2015 ausgezeichnet.

Die Koordinationsstelle Seniorenkonzept unterstützt den Aufbau von Projekten der Nachbarschaftshilfen und begleitet dabei Kommunen und Initiativen. Inzwischen konnte gemeinsam mit engagierten Akteuren in etlichen Orten des Landkreises ein Angebot der Nachbarschaftshilfe in unterschiedlichsten Organisationsformen geschaffen werden. Im Netzwerk Altenhilfe und seelische Gesundheit Memmingen/Unterallgäu tauschen sich diese Initiativen regelmäßig aus und unterstützen sich gegenseitig.

Zudem wurde mittlerweile in Kooperation mit der Freiwilligenagentur Schaffenslust und der kreisfreien Stadt Memmingen eine hauptamtliche Stelle zum weiteren Auf- und Ausbau von Nachbarschaftshilfen eingerichtet. Diese Stelle ist bei der Freiwilligenagentur angesiedelt und steht den Gemeinden und Initiativen hilfreich zur Seite.

Fachstellen für pflegende Angehörige

In enger Zusammenarbeit mit der Koordinationsstelle am Landratsamt Unterallgäu bieten die drei Fachstellen für pflegende Angehörige trägerneutrale und unabhängige Beratung rund um das Thema Pflege an.

Die Fachstellen unterstützen und begleiten Sie bei Ihrer verantwortungsvollen Aufgabe und helfen Ihnen, Ihre Angehörigen so lange wie möglich „in den eigenen vier Wänden“ zu pflegen und zu versorgen. Die Fachstellen bieten an:

  • Beratung zu allen Fragen rund um die häusliche Versorgung und Pflege von hilfebedürftigen Menschen.
  • Information zu allen Hilfsangeboten, die Sie als pflegende Angehörige oder wenn Sie selbst pflegebedürftig sind entlasten, und zu deren Finanzierung.
  • Vermittlung von weiteren Hilfsangeboten wie zum Beispiel Essen auf Rädern, Hausnotrufdienste, ... Dabei können die Fachstellen auf ein umfassendes Netzwerk an Kooperationspartnern zurückgreifen.

Der Landkreis Unterallgäu und das Zentrum Bayern, Familie und Soziales (ZBFS) fördern die Fachstellen finanziell.

Zu den Fachstellen im Unterallgäu:

Fit für das Ehrenamt (vom Landkreis gefördert)

Ehrenamtliches Engagement ist eine wichtige Säule in unserer Gesellschaft. Das Projekt „Fit für das Ehrenamt“ soll den Einsatz fürs Gemeinwohl stärken und fördern. In Zusammenarbeit mit der Freiwilligenagentur Schaffenslust werden ehrenamtlich in der Seniorenarbeit Tätige geschult und vernetzt. Die Schulung hat die Koordinationsstelle Seniorenkonzept gemeinsam mit den Akteuren aus den Workshops konzipiert. Ziel ist es, den Ehrenamtlichen neue Impulse für ihre Arbeit zu geben. Inhaltlich geht es bei der zweitägigen Schulung um die Themen Grenzen des Ehrenamts, Versicherungsschutz, Eigenschutz, Gewinnung und Bindung Ehrenamtlicher/Freiwilligenmanagement, Motivation und Leitung Ehrenamtlicher sowie um Fortbildung und Qualitätssicherung im Ehrenamt. Am Ende der Fortbildung erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat.

Der Landkreis Unterallgäu bezuschusst das Projekt „Fit fürs Ehrenamt“ jährlich in maximal drei Gemeinden mit insgesamt 2.000 Euro. So wollen wir ehrenamtliches Engagement in der Seniorearbeit fördern und gewinnbringend begleiten. Die Gemeinde trägt ausschließlich die notwendigen Raum- und Bewirtungskosten. In Zusammenarbeit mit dem Landkreis wird die Schulung ausgeschrieben und bekannt gemacht.

Schulungen fanden unter anderem bereits in Bad Wörishofen, Babenhausen, Bad Grönenbach, Mindelheim, Erkheim, Ottobeuren, Benningen, Ettringen, Lautrach und Wolfertschwenden statt. Weitere Schulungen sind geplant.

Gemeinden, die diese Schulung anbieten möchten, dürfen sich gerne an die Koordinationsstelle für das Seniorenkonzept wenden.

Früher Zugang zum sozialen Hilfesystem

Oft gibt es Hinweise, dass Senioren, die zuhause leben, weiterführende Hilfs- oder Beratungsangebote brauchen. Solche Problemlagen werden oftmals von den aufsuchenden Organisationen erkannt.

Deshalb wurden Mitarbeiter etwa von Rettungsdiensten, „Essen auf Rädern“ oder ambulanten Pflegediensten in Schulungen für Problemsituationen von Senioren sensibilisiert. Die Schulung übernahm das Bayerische Rote Kreuz, Kreisverband Unterallgäu (BRK), in Zusammenarbeit mit dem Gemeindepsychiatrischen Verbund (GPV) Memmingen/Unterallgäu. Auch die Seniorenbeauftragten der Gemeinden wurden geschult.

Dadurch sind in vielen Gemeinden über die Seniorenbeauftragten „Kümmergruppen“ entstanden, die sich hilfsbedürftigen Menschen annehmen. Die aufsuchenden Dienste finden in den gemeindlichen „Kümmergruppen“ Ansprechpartner, denen sie ihre Beobachtungen mitteilen können. Der jeweilige Seniorenbeauftragte ist dabei der erste Ansprechpartner.

Hat die Kümmergruppe erfahren, dass ein älterer Mensch eventuell Hilfe benötigt, nimmt sie zuerst Kontakt mit der Person auf. Viele Probleme lassen sich im Rahmen von bürgerschaftlicher oder gemeindlicher Hilfe lösen.

Manchmal werden wohlgemeinte Hilfeversuche allerdings nicht als solche verstanden. Die Kümmergruppe muss immer im Einvernehmen mit dem Betroffenen und dessen Angehörigen handeln. Auch der Datenschutz wird großgeschrieben - personenbezogene Daten werden erst nach vorheriger Absprache mit den Betroffenen und mit ihrem Einverständnis weitergegeben. Mit diesem Vordruck können Sie sich das Einverständnis schriflich geben lassen.

Wenn Probleme oder Fragen auftreten - egal ob zu einem Fall oder organisatorischer Art - wird die Kümmergruppe von der Seniorenbeauftragten des Landkreises, Edeltraud Neubauer, oder von Hubert Plepla von der Koordinationsstelle des Seniorenkonzepts unterstützt.

Zum Herunterladen:

Hospiz- und Palliativversorgung

Das PALLIUM Palliative Care Team Unterallgäu-Memmingen wird als gemeinnützige GmbH geführt. Der Sankt Elisabeth Hospizverein Memmingen-Unterallgäu e.V. und das Diakonische Werk Memmingen e.V. tragen es zu gleichen Teilen. Der Landkreis Unterallgäu fördert die Hospiz- und Palliativversorgung für die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises und trägt so zu einer guten Versorgungsstruktur bei.

"Unheilbar krank – und doch selbstbestimmt in seiner vertrauten Umgebung leben und sterben" lautet das Motto von PALLIUM:

  • Das Team besteht aus spezialisierten Palliativärzten, Palliativpflegekräften, ...
  • Es betreut Schwerstkranke und Sterbende umfassend – medizinisch, pflegerisch, psychosozial.
  • Es behandelt an Ihrem Wohnort – zu Hause oder im Pflegeheim
  • Es erbringt die spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) für den Landkreis Unterallgäu und die Stadt Memmingen

Mehr Informationen finden Sie auf den Internetseiten der Pallium gGmbH.

Netzwerk "Altenhilfe und seelische Gesundheit"

Um die Angebote für Senioren im Landkreis Unterallgäu und in der Stadt Memmingen kontinuierlich zu verbessern, hat der Landkreis zusammen mit der Stadt Memmingen, dem Gemeindepsychiatrischen Verbund Memmingen/Unterallgäu (GPV), Arbeitskreis Gerontopsychiatrie, und dem Bezirk Schwaben das Netzwerk „Altenhilfe und seelische Gesundheit“ aufgebaut. Ziel ist eine Vernetzung der verschiedenen Akteure der Seniorenarbeit im Landkreis Unterallgäu und der Stadt Memmingen. Beratungs- und Informationsangebote für Senioren werden aufeinander abgestimmt und gemeinsam ausgerichtet. Es entstand ein Forum, in dem sich die Teilnehmer austauschen können.

Ziel ist es, vorhandene Strukturen auszubauen und das Miteinander zu erleichtern. Das verbessert und fördert die trägerübergreifende Zusammenarbeit und trägt zur Qualitätsentwicklung in der Seniorenarbeit bei.

Alles über das Netzwerk findet man unter www.netzwerk-altenhilfe.de

Runde Tische (vom Landkreis gefördert)

Lokale runde Tische können helfen, dass alle in der Seniorenarbeit tätigen Menschen in einer Gemeinde an einem Strang ziehen. So kann die Seniorenarbeit gemeinsam weiterentwickelt werden. Neben Vereinen, Verbänden, bürgerschaftlichen und kirchlichen Gruppen sollte die Seniorenbeauftrage des Landkreises eingebunden werden, da diese einen Gesamtüberblick über die Angebote und Projekte im Landkreis hat. Um solche runden Tische aufzubauen, kommt Seniorenkonzept-Koordinator Hubert Plepla gerne in die Gemeinden, um die ersten Veranstaltungen zu moderieren und zu begleiten.

Ziel eines runden Tisches ist es, in der Gemeinde ein Forum zum Austausch und zur Koordination zu schaffen. Die Akteure erkennen so die Stärken und Schwächen der Seniorenarbeit. Zudem können sie gemeinsam die Seniorenarbeit in der Gemeinde ausrichten und gestalten. Projekte, die über den runden Tisch in den Gemeinderat eingehen, haben mehr Gewicht, als wenn die Projekte von Einzelpersonen verfolgt werden. Davon abgesehen geht es auch um die Stärkung des Miteinanders und um Vernetzung und Kooperation im lokalen Sozialraum.

Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Koordinationsstelle für das Seniorenkonzept!

Übrigens: Ein gutes Beispiel ist das Seniorennetzwerk Mindelheim.

Seniorenbeauftragte im Landkreis Unterallgäu

Seniorenbeauftragte sind die Schnittstelle zwischen Kommunen und älteren Bürgerinnen und Bürgern. Sie sind häufig Personen des Vertrauens und erste Anlaufstellen für Fragen und Informationen. Seniorenbeauftragte können an Fachstellen, Organisationen und Dienste weitervermitteln, aber auch die Bedürfnisse und Problemsituationen an den Gemeinderat kommunizieren.

In den 52 Kommunen des Landkreises sind inzwischen fast überall vorrangig ehrenamtliche Seniorenbeauftragte bestellt. In vielen Gemeinden wird diese Aufgabe auch im Team übernommen. Die Seniorenbeauftragten kümmern sich um die Belange der Älteren in der jeweiligen Gemeinde und arbeiten auch eng mit der Seniorenbeauftragten des Landkreises und mit der Koordinationsstelle für das Seniorenkonzept im Landratsamt Unterallgäu zusammen.

Um sich regelmäßig auszutauschen, um Informationen weiterzugeben und um gemeinsam themenbezogen zu arbeiten, werden jährlich mindestens drei Austauschtreffen und ein Klausurtag für die Seniorenbeauftragten der Gemeinden angeboten. Zudem können sich die Seniorenbeauftragten immer an die Koordinationsstelle oder die Landkreisseniorenbeauftragte mit ihren Anliegen wenden. Der Landkreis ist auch Mitglied bei der Landesseniorenvertretung Bayern (LSVB). 

Zudem ist der Landkreis auch im Landesseniorenrat Bayern vertreten. Der Landesseniorenrat ist ein Gremium der Meinungsbildung, der Interessenvertretung sowie des Erfahrungsaustausches auf dem Gebiet der Seniorenpolitik. Er ist sowohl für die Seniorenvertretungen in den Gemeinden und Landkreisen Ansprechpartner, Ratgeber und Unterstützer für deren Arbeit vor Ort als auch Vertreter seniorenspezifischer Interessen auf Landesebene, insbesondere gegenüber dem Landtag und der Staatsregierung. Im Einzelnen sind die Aufgaben des Landesseniorenrats im Seniorenmitwirkungsgesetz geregelt. 

In der Landesversammlung wirken aus dem Landkreis Unterallgäu mit:
Kathrin Rheinländer-Mix (Markt Legau)
Edeltraud Neubauer (Landkreis Unterallgäu)
Hubert Plepla (Landkreis Unterallgäu)

Wohnberatung

Um auch im Alter zu Hause wohnen zu können, ist Barrierefreiheit wichtig. Wollen Sie wissen, wie Sie Ihr Zuhause altersgerecht umbauen? Dann finden Sie im Landkreis Unterallgäu Hilfe bei speziell ausgebildeten Wohnberatern. Das Angebot wurde im Rahmen des Seniorenkonzepts auf die Beine gestellt. Die Wohnberater informieren Sie kostenlos und unverbindlich darüber, wie Sie Ihren Wohnraum alters- und behindertengerecht gestalten können. Egal, ob es um die Beseitigung von Hindernissen und Gefahrenquellen geht, um Hilfsmittel, die den Wohnalltag erleichtern oder etwa um Fördermöglichkeiten für den Wohnungsumbau.

Seit 1. November 2013 ist der Landkreis Unterallgäu Mitglied bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung (BAG). Die BAG setzt sich für den Auf- und Ausbau von Wohnberatungsangeboten sowie für Qualitätsstandards bei der Wohnberatung ein.

Zum Herunterladen:

Wohnen für Hilfe

Ältere Menschen möchten auch bei Hilfe- und Unterstützungsbedarf am liebsten im eigenen Zuhause wohnen bleiben. Das hat eine Befragung der Senioren im Landkreis Unterallgäu ergeben. Doch was, wenn den Menschen das soziale Netzwerk fehlt, das unterstützen könnte. Wer macht die Wohnung sauber? Wer kümmert sich um den Garten? Wer hilft beim Einkaufen? Wer unterstützt in Alltagsfragen? Wer hört sich Sorgen und Nöte an? Nicht immer leben Familienmitglieder in der Nähe, die hier helfen können. Dann müssen neue Beziehungen, außerhalb der Familie, aufgebaut werden. Eine Möglichkeit, hier zu unterstützen, ist das Projekt „Wohnen für Hilfe“. Wenn alleinlebende ältere Menschen ungenutzten Wohnraum zur Verfügung haben, kann dieser bei „Wohnen für Hilfe“ kostengünstig zur Verfügung gestellt werden. Dadurch kann ein absoluter Win-win-Effekt erzielt werden. Menschen mit geringem Einkommen können oftmals keine teure Mietwohnung bezahlen, sind aber durchaus bereit, Hilfestellungen im Alltag zu leisten. Wichtig ist, dass sich dann Wohnraumgeber und Wohnraumnehmer gut verstehen. So soll eine langfristige und positive Beziehung und ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden.

Die Koordinationsstelle Seniorenkonzept am Landratsamt Unterallgäu berät und unterstützt Seniorinnen und Senioren und deren Angehörige auf diesem Weg. Sollten Sie dazu Fragen haben, wenden Sie sich gerne an Hubert Plepla, Tel. 08261/995-457 oder E-Mail hubert.plepla(at)lra.unterallgäu.de.

Nachfolgend finden Sie Unterlagen, die auf dem Weg zu einer Wohnpatenschaft hilfreich sein können:

Quartiersentwicklung greift den demografischen Wandel in unserer Gesellschaft auf und zielt darauf ab, einen sozialen Nahraum, mit dem sich die Bewohner identifizieren – also etwa ein Dorf oder ein Viertel – so zu gestalten, dass auch ältere Menschen und Menschen mit Unterstützungsbedarf in ihrem vertrauten Wohnumfeld verbleiben können. Mit Hilfe von Quartierskonzepten sollen im Unterallgäu möglichst viele altersgerechte Wohnprojekte mit sozialen Angeboten und Unterstützungsangeboten entstehen.

Bei Quartiersprojekten geht es immer um Ganzheitlichkeit, also darum, das gesamte Lebensumfeld zu optimieren. So soll nicht nur ein bedarfsgerechtes Wohnangebot und eine gute Grundversorgung vorhanden sein, sondern im jeweiligen Quartier sollen auch noch die Themenfelder "ortsnahe Unterstützung und Pflege" sowie "Beratung und soziale Netzwerke" aufgegriffen werden. Weitere Informationen zum Thema Quartiersprojekte enthält diese Broschüre des Kuratorium Deutsche Altershilfe. Detaillierte Informationen finden Sie auch in der November/Dezember-Ausgabe 2013 im Fachmagazin Pro Alter des Kuratoriums Deutsche Altershilfe. Umfangreiche Informationen zum Aufbau von altersgerechten Quartierskonzepten sind im Eckpunktepapier des bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration zu finden.

Fragen und Antworten

Wie können Gemeinden eine Quartiersentwicklung umsetzen?

Gemeinden, die ein Quartierskonzept erarbeiten möchten, können sich beim Landratsamt Unterallgäu bewerben.

Insgesamt haben inzwischen 17 Gemeinden das Projekt in die Gemeindarbeit integriert - siehe Schaubild.

Die ausgewählten Gemeinden setzen das Konzept zusammen mit der Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung (AfA) aus München und der Koordinationsstelle Seniorenkonzept um. Der Landkreis Unterallgäu fördert die Gemeinden finanziell. Mehr dazu finden Sie unter "Projekte".

In Workshops entwickeln lokale Akteure die Quartiersprojekte. Auch die Bürger der jeweiligen Gemeinde können sich über Bürgerwerkstätten beteiligen. So entsteht ein Strategiepapier mit konkreten Projekten, Maßnahmen und Empfehlungen für die Gemeinden, um den Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen. Entsprechende Analysen, wie Befragungen oder Ortsbegehungen vervollständigen die Ergebnisse.

Nachdem das Strategiepapier an den Bürgermeister übergeben wurde, beschließt der Gemeinde- oder Stadtrat die Umsetzung. Projektbezogene Arbeitsgruppen bringen dann die Themen in der Gemeinde voran. Die ersten Gruppensitzungen begleiten und moderieren Vertreter der AfA und des Landratsamtes.

Später kann ein hauptamtliches Quartiersmanagement diesen dynamischen Prozess weiter steuern, aufrecht erhalten und nachhaltig gestalten. Es hat sich gezeigt, dass es zielführend ist, für diesen Prozess eine hauptamtliche Stelle in der Gemeinde zu etablieren. Diese Stelle begleitet die Arbeitsgruppen und die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, baut Projekte auf, ist Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger, führt Beteiligungsprozesse durch und kümmert sich um eine gewinnbringende Vernetzung der Organisationen und Akteure im Ort. Für diese Stelle gibt es über das bayerische Sozialministerium eine hilfreiche Anschubfinanzierung von max. 80.000 Euro (auf vier Jahre).

Wer ist verantwortlich und welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?

Für die Umsetzung des Strategiepapiers ist die jeweilige Kommune verantwortlich.

Auf Fördermöglichkeiten, z.B. aus Programmen der Bayerischen Ministerien oder des Landkreises Unterallgäu, machen die AfA und die Koordinationsstelle für das Seniorenkonzept im Landkreis Unterallgäu aufmerksam. Diese beiden Stellen unterstützen auch bei der Antragsstellung.

Übernimmt die Aufgabe des Quartiersmanagers ein Wohlfahrtsverband, kann dieser Fördermittel des Deutschen Hilfswerks (DHW) beantragen.

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Hubert Plepla von der Koordinationsstelle des Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts

Wie fördert der Landkreis die Quartiersentwicklung?

Der Landkreis Unterallgäu begleitet und fördert die Erstellung eines Konzepts für den Aufbau von „altersgerechten Quartierskonzepten“ vor Ort. Auf Antrag werden jährlich maximal zwei Gemeinden, jeweils mit bis zu 5.000 Euro, aber maximal mit 40 Prozent der Umsetzungskosten unseres Begleitbüros, der Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung (AfA) aus München, gefördert.

In welchen Gemeinden gibt es bereits altersgerechte Quartierskonzepte?

In welchen Unterallgäuer Gemeinden es die altersgerechte Quartiersentwicklung bereits gibt, finden Sie (samt Ansprechpartner) in dieser Übersicht.

Das Kuratorium Deutsche Altershilfe, kurz KDA, begleitet die Quartiersentwicklung wissenschaftlich. Drei Befragungen haben bereits stattgefunden. 

Film zum Seniorenpolitischen Gesamtkonzept auf TV Allgäu (08.01.2014):

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Inhalt zuletzt aktualisiert am: 10.01.2024