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Zahlen, Daten, Fakten

Wissen Sie, wie viele Gemeinden es in unserem Landkreis gibt? Wie viele Weiler und Einöden? Oder wie viele Menschen im Unterallgäu leben? Kennen Sie sich aus bei uns?

Egal ob Unterallgäu-Experte oder interessierter Landkreis-Neuling: Auf den folgenden Seiten erhalten Sie einen kurzen Überblick über die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten.

Das Unterallgäu liegt im Herzen von „Bayerisch-Schwaben“ und ist Teil des Allgäus. Der Landkreis hat mit der Iller im Westen und der Wertach im Osten zwei natürliche Grenzen, die nur geringfügig von den Gebietsrändern abweichen. Die Gegend öffnet sich von Norden nach Süden aus breiten Ebenen zu einem abwechslungsreichen Hügelland. Im südlichen Teil gehört das Kreisgebiet landschaftlich zum voralpinen Grünlandgebiet.    

Die höchstgelegene Gemeinde im Landkreis ist Böhen: Der höchste Punkt im Landkreis liegt auf 849 Höhenmetern im Weiler Oberwarlins, an der Landkreisgrenze zum Oberallgäu. Genau 341 Höhenmeter liegen zwischen dem höchsten und dem tiefsten Punkt im Landkreis. Dieser befindet sich auf 508 Höhenmetern in einem Weiher auf Zaiertshofer Flur (Gemeinde Kettershausen).

Diese Höhenunterschiede wirken sich wiederum auf das Klima aus: Es ist grundsätzlich voralpin, wobei atlantische Einflüsse überwiegen. Im südlichen Landkreisbereich wird das Klima von Föhn- und Stauwetterlagen der Ostalpen beeinflusst. Im Norden des Landkreises liegen die jährlichen Niederschläge bei etwa 900 Millimetern, während sie im Süden auf bis zu 1200 Millimeter ansteigen. Die Temperaturen liegen im Jahresmittel bei 6,8 bis 7,3 Grad, in der Hauptwachstumszeit von Mai bis Juli bei 13 bis 15 Grad.

Der Landkreis Unterallgäu ist rund 1230 Quadratkilometer groß und erstreckt sich von Haselbach im Norden bis Legau im Süden auf einer Länge von 54 Kilometern. Zwischen Amberg als östlichste Gemeinde und Heimertingen als westlichste Gemeinde liegen 44 Kilometer.

Als 1934 in einer Kiesgrube in Benningen die Überreste eines Urelefanten entdeckt wurden, hatten die Forscher die erste Kunde aus der Tierwelt vor rund 800.000 Jahren in Händen. Wann allerdings die ersten Menschen im Unterallgäu lebten, das kann niemand so genau sagen. Fest steht jedoch, dass der heutige bayerische Raum schon während des Eiszeitalters, abgesehen vom sehr oft gletscherbedeckten Voralpenland, ein wichtiges Durchgangsland war – eine Brücke zwischen den altsteinzeitlichen Siedlungsräumen Süd- und Westfrankreichs, Niederösterreichs und Mährens.

Aus der Steinzeit, also aus der Zeit bis etwa 1800 v. Chr., wurden im Landkreis zahlreiche Einzelfunde geborgen. Regelrechte Siedlungen aus dieser Zeit konnte man jedoch nicht feststellen. Erst mit den Römern durchzogen dann feste Straßen das Land, es wurden – wie verschiedene Funde belegen – auch in der Region Gutshöfe aus Stein gebaut und kleine Siedlungen angelegt.

Auf die Römer folgte der Stamm, der bis heute geblieben ist: Die Alamannen oder Schwaben. Als Urorte der alamannischen Besiedelung gelten die „-ingen“-Orte. Diese dürften in der Zeit von 300 bis 550 n. Chr. entstanden sein. Zwischen 500 und 800 n. Chr. wurden die Orte mit der Nachsilbe „-hofen“ gegründet, zwischen 800 und 1200 n. Chr. jene mit den Nachsilben „-au“, „-bach“, „-berg“, „-hausen“ und „-wang“. Die Gründung der „-heim“-Orte ist siedlungsgeschichtlich noch nicht ganz geklärt; zum Teil zählen sie auch zu den ältesten Siedlungen.

Nach Jahrhunderten, in denen vor allem verschiedene Reichsstifte und Stiftungen wie die Reichsabtei Ottobeuren oder auch das Haus Fugger die Herrschaft über die Orte im heutigen Kreisgebiet innehatten, änderten sich die Verhältnisse erst durch die Säkularisation im Jahr 1803, durch die die kirchlichen Besitztümer in weltliche Zugehörigkeit übergingen, grundlegend. Es entstanden die Landgerichte und Rentämter.

Durch die Mediatisierung (1806) verloren die bis dahin reichsunmittelbaren Reichsstädte und Standesherrschaften im neuen Königreich Bayern ihre Hoheitsbefugnisse. Dem Adel verblieb noch bis zum Jahr 1848 die niedere Gerichtsbarkeit. 1852 wurden Distriktsgemeinden gebildet, die als Vorläufer der heutigen Landkreise gelten.

1862 kam es schließlich zur vollständigen Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung: Die Bezirksämter wurden geschaffen. Schließlich erfolgte 1920 die Zusammenfassung der Distriktsgemeinden zu Bezirken. 1939 wurden die Bezirke in Landkreise und die Bezirksämter in Landratsämter umbenannt.

Der Landkreis Unterallgäu entstand schließlich bei der Neugliederung Bayerns in Landkreise und kreisfreie Städte zum 1. Juli 1972 – damals allerdings noch mit 110 Gemeinden. Erst die Gemeindegebietsreform, die am 1. Mai 1978 beendet war, verringerte die Zahl der Gemeinden auf 52. Acht Gemeinden sind so genannte Einheitsgemeinden, 44 gehören einer der elf Verwaltungsgemeinschaften an.

Erster Landrat des neuen Landkreises Unterallgäu war Otto Weikmann. Der Agrarhändler - zuvor von 1967 bis 1972 Landrat des Altlandkreises Mindelheim - war sozusagen der Baumeister unseres jetzigen Landkreises. Am 1. Mai 1978 begann dann mit Dr. Hermann Haisch eine 28  Jahre währende Landrats-Ära im Unterallgäu. Der promovierte Tierarzt engagierte sich bis zu seinem Ausscheiden am 31. Juli 2006 für den Landkreis und seine Bürger. Zu seinem Nachfolger wurde am 1. August 2006 Hans-Joachim Weirather gewählt. Der Diplom-Ingenieur leitete zuvor das Wasserwirtschaftsamt Kempten. Auch er setzte viele Akzente für das Unterallgäu und gilt unter anderem als großer Schulsanierer. Seit 1. Mai 2020 steht mit Alex Eder erneut ein Diplom-Ingenieur- zuvor als Regierungsdirektor beim Staatlichen Bauamt in Kempten tätig - an der Spitze des Landkreises.

Das Wappen des Landkreises verdeutlicht die früheren Herrschaftsverhältnisse in der Region: Im südlichen Teil des Unterallgäus dominierte über Jahrhunderte die alte Reichsabtei Ottobeuren. Daran erinnert die goldene Rosette auf schwarzem Grund im linken Teil des Wappens. Auch das Haus Fugger mit seinen Zentren Kirchheim und Babenhausen prägte die Kreisgeschichte stark. Repräsentiert wird es durch die blaue Fuggersche Lilie auf goldenem Grund in der rechten Hälfte. Zudem standen die Herrschaften Mindelheim und Türkheim seit dem 17. Jahrhundert in enger Beziehung zu Bayern. Diesen Gedanken wiederum greifen die bayerischen Rauten auf, die gleichzeitig die bayerische Verwaltung in Schwaben seit dem frühen 19. Jahrhundert versinnbildlichen.

Die Fahne des Landkreises trägt die Farben Blau-Gelb-Blau. In ihrer Mitte ist das Kreiswappen aufgelegt.

Wappen und Logo des Landkreises Unterallgäu sind geschützt. Beide Symbole dürfen nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Landratsamts Unterallgäu verwendet werden.

Als alltägliches Erkennungszeichen verwendet der Landkreis seit Frühjahr 2011 ein Logo. Es kennzeichnet zum Beispiel Schreiben und Publikationen. Das Logo verbindet das moderne Selbstverständnis des Landkreises und der Kreisverwaltung mit Traditionsbewusstsein. Bestandteile sind ein Schriftzug und ein verschiedenfarbiges Symbol.

Im Logo finden sich das Blau der Lilie und das Goldgelb der Rosette aus dem Wappen wieder. Die beiden Farben stellen einen Bezug zur Geschichte des Landkreises her. Gleichzeitig symbolisieren sie Wasser  - ein wichtiges Element der Lehre von Pfarrer Sebastian Kneipp - und Sonne. Blau und Gelb umschließen ein saftiges, frisches Grün, das für die intakte Natur und das Voralpenland Unterallgäu steht. Zusammen bilden die drei Farben eine Welle, wieder ein Hinweis auf  den Wasserdoktor  Kneipp, und sie erinnert gleichzeitig an die sanften Hügel der Voralpen.
Eine weitere Besonderheit ist die behutsame Hervorhebung des Wortbestandteils „allgäu“. Dies zeigt die Verbindung zur Region Allgäu bei gleichzeitiger Selbstständigkeit.

Logo und Wappen des Landkreises Unterallgäu sind geschützt. Beide Symbole dürfen nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Landratsamts Unterallgäu verwendet werden.

Mehr als 150.000 Menschen leben in den 52 Kommunen im Unterallgäu, also in den zwei Städten Mindelheim und Bad Wörishofen, den zwölf Märkten und den 38 Gemeinden. Zählt man sämtliche Weiler und Einöden zusammen, so kommt man im Landkreis auf die stattliche Zahl von 527 – mit so wohlklingenden Namen wie Bäuerle, Bummlers, Flohkraut, Katzenhirn, Paradies, Spitzispui und Vogelsang.   

Bei der ersten amtlichen Volkszählung im Jahr 1840 lebten im Gebiet des heutigen Landkreises 58.780 Einwohner. Über Jahrzehnte stiegen die Bevölkerungszahlen im Kreisgebiet ständig an. Erst der Zweite Weltkrieg brachte eine tiefgreifende Veränderung: Sowohl viele Soldaten als auch ein Teil der Zivilbevölkerung starb in den Kriegsjahren. Hinzu kam ein erheblicher Geburtenausfall.

Nach Ende des Krieges bot sich dann ein umgekehrtes Bild: Durch den großen Zustrom von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen aus den deutschen Ostgebieten wurden bei der Volkszählung im Jahr 1950 insgesamt 117.358 Einwohner – und damit 50 Prozent mehr als 1939 – gezählt. Der Anteil der ausländischen Mitbürger ist heute verhältnismäßig gering. Rund zwölf Prozent der Kreisbürger haben einen Migrationshintergrund.

Der Landkreis Unterallgäu steht finanziell auf sicheren Beinen. Insgesamt hat der Gesamthaushalt 2024, den der Kreistag am 18. März beschlossen hat, ein Volumen von 230 Millionen Euro. Davon entfallen 200 Millionen auf den Verwaltungshaushalt sowie 30 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt. Im Vermögenshaushalt sind Investitionen in Höhe von rund 26 Millionen Euro vorgesehen.

Der Hebesatz der Kreisumlage - der bedeutendsten Einnahmequelle des Landkreises - liegt 2024 erneut unverändert bei 44,9 Prozent. Die Kreisumlage muss von den Städten, Märkten und Gemeinden entrichtet werden. Der Landkreis wiederum muss im Jahr 2024 rund 47,7 Millionen Euro als Bezirksumlage an den Bezirk Schwaben bezahlen.

Der Landkreis Unterallgäu profitiert von seiner verkehrstechnisch bevorzugten Lage an den Autobahnen A7 und A96, die den Wirtschaftsraum an die angrenzenden europäischen Märkte anbinden und den schnellen Weg zu Kunden und Lieferanten im Ausland ermöglichen. So fährt man vom Unterallgäu in die Landeshauptstadt München in durchschnittlich einer Stunde; in einer guten Stunde ist man mit dem Auto auch am Bodensee oder in den Alpen.

Ein dichtes Straßennetz, die Zuganbindungen und der Allgäu Airport in Memmingerberg komplettieren die gute Erreichbarkeit.

Ausführliche Informationen über den Wirtschaftsraum Unterallgäu finden Sie in unserem Wirtschaftsportal.

Neben einer Vielzahl an kulturellen Angeboten kann das Unterallgäu mit vielfältigen Sportmöglichkeiten aufwarten. Gerade bei Radlern ist die Region wegen ihrer landschaftlichen Reize beliebt. Die Rad- und Wanderwege sind im gesamten Landkreis einheitlich beschildert. Im Unterallgäu wandert und radelt man auch auf den Glückswegen. 13 verschiedene Touren, davon zehn Wander- und drei Radrundtouren mit insgesamt 178 Kilometern Länge führen zu besonderen Plätzen und lassen Radler und Wanderer ganz persönliche Glücksmomente finden. Mehr dazu finden Sie hier.

Daneben ist der Landkreis vor allem auch wegen seiner Baudenkmäler – der barocken Basilika in Ottobeuren, dem Fuggerschloss in Kirchheim mit seinem weltbekannten Zedernsaal, der ehemaligen Reichskartause in Buxheim mit ihrem Chorgestühl und der Mindelburg in Mindelheim – bekannt.

Besondere touristische Bedeutung kommt insbesondere den beiden Kneipp-Heilbädern Bad Wörishofen und Bad Grönenbach sowie dem Kneippkurort Ottobeuren zu. Pfarrer Sebastian Kneipp, dessen Lehren in der ganzen Welt bekannt sind, lebte und wirkte im Unterallgäu. Im Aktiv Park Kneippland Unterallgäu laden sieben Erlebnisstationen dazu ein, das Kneippsche Naturheilverfahren näher kennenzulernen.

Freizeitangebote, touristische Highlights im Unterallgäu, das interaktive Rad- und Wanderportal und mehr finden Sie im Bereich Freizeit.

In den letzten Jahrzehnten hat sich das Unterallgäu von einer überwiegend landwirtschaftlich orientierten Region zu einem aufstrebenden Wirtschaftsraum entwickelt. Dank der Investitionsbereitschaft der ansässigen Betriebe, der Neuansiedlung zukunftsorientierter Unternehmen und nicht zuletzt dem Fleiß der Bürger präsentiert sich das Unterallgäu heute als solider und krisenfester Wirtschaftsraum mit großem Zukunftspotential. Neben einer Vielzahl leistungsfähiger mittelständischer Betriebe haben zahlreiche Unternehmen mit Weltruf ihren Firmensitz im Unterallgäu.

Die meisten Menschen sind im Unterallgäu im produzierenden Gewerbe tätig. Es folgen die Bereiche Handel, Gastgewerbe und Verkehr sowie öffentliche und private Dienstleister. Über 90 Prozent der Betriebe im Landkreis sind Kleinstbetriebe mit weniger als neun Beschäftigten.

Bemerkenswert im Unterallgäu sind weiterhin die Vielzahl der familiengeführten Unternehmen und die im Bundesdurchschnitt sehr niedrige Arbeitslosenquote.

Ausführliche Informationen über den Wirtschaftsraum Unterallgäu, über Gewerbeflächen und Informationen für Existenzgründer finden Sie in unserem Wirtschaftsportal.

Sie möchten sich ein noch detailliertes Bild unseres Landkreises machen? Sie sind interessiert an Geschichte und Kultur und an Heimatkunde? Dann sind unsere Publikationen genau richtig für Sie.

Sie erhalten diese im Buchhandel oder im Landratsamt Unterallgäu.

Broschüre "Unser Landkreis Unterallgäu"

Die 6.  Auflage der Broschüre "Unser Landkreis Unterallgäu im Herzen Bayerische-Schwabens" ist im November 2014 erschienen. Sie ist in einer Zusammenarbeit zwischen dem Landratsamt Unterallgäu, der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und der Bayerischen Verlagsanstalt Bamberg entstanden. Dieses "kleine Lexikon" des Landkreises ist eine Kombination aus Bezug zur Heimat, Kompaktheit, umfassenden Informationen und ansprechendem modernen Layout. Die Broschüre soll einen ersten und schnellen Überblick über unsere Heimat, über die Struktur und die Aufgaben des Landkreises vermitteln und ein nützlicher Leitfaden für den Heimat- und den Sozialkundeunterricht sein. Sie soll die Arbeit des Dienstleistungsunternehmens Landratsamt transparent machen.  

  • Broschüre mit vielen Farbfotos und farbigen Grafiken
  • Format: 24,0 x 19,5 cm
  • Umfang: 210 Seiten

Die Broschüre ist kostenlos im Landratsamt Unterallgäu erhältlich.

Aktuelles

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Inhalt zuletzt aktualisiert am: 25.03.2024