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Inhalt zuletzt aktualisiert am: 25.03.2024

Streuobst

Leider gehen die Streuobstbestände in Bayern drastisch zurück. Wir im Unterallgäu sind zwar aktuell noch gut versorgt - trotzdem wollen wir rechtzeitig handeln und auch weiterhin alles dafür tun, damit wir langfristig von Streuobstbäumen profitieren können.

Gelingen soll dies wie im gesamten Freistaat mit verschiedenen Förderprogrammen, die im Rahmen des bayerischen Streuobstpakts aufgelegt wurden. Eines davon nennt sich „Streuobst für alle“. Über dieses kommt man in vielen Fällen kostenlos an Obstbäume oder erhält Zuschüsse. Darüber hinaus wollen wir Gemeinden und Bürgern mit professionellen Streuobstpflegerinnen und Streuobstpflegern zur Seite stehen.

Fragen und Antworten

Was versteht man unter Streuobst und warum ist es so wichtig, die Bestände zu erhalten?

Äpfel, Quitten, Birnen oder Zwetschgen, dazu Walnüsse, Maulbeeren und Esskastanien: Streuobst ist vielfältig - egal, ob man es einfach so genießt oder zu wertvollen Produkten, wie Marmelade, Säften oder Destillaten weiterverarbeitet. Ein Vorteil von Streuobst ist es auch, dass es für Allergiker oft besser verträglich ist als die gängigen Obstsorten aus dem Handel.

Aber nicht nur kulinarisch punktet Streuobst: Es gilt auch als wichtiger Lebensraum für unsere Tierwelt. So sind Streuobstwiesen wertvolle Habitate für viele Arten, zum Beispiel für Insekten, Kleinsäuger und Vögel. Und nicht zu vergessen: Streuobstbäume bereichern unser Landschaftsbild - und das zu jeder Jahreszeit!

Was hat es mit dem Programm „Streuobst für alle“ auf sich?

Über dieses Programm kommen Kommunen, Vereine und Verbände in vielen Fällen kostenlos an Obstgehölze. Pro Antrag können bis zu 100 hochstämmige Obstgehölze bestellt werden: Apfel-, Zwetschgen- oder Birnbäume mit traditionellen Sorten, aber zum Beispiel auch Quitten-, Walnuss- oder Maulbeerbäume sowie Esskastanien. Bezuschusst wird der Kauf der Bäume mit bis zu 45 Euro pro Baum. Dieser Betrag reicht in der Regel aus, um Apfel-, Zwetschgen- oder Birnbäume zu kaufen, so dass man diese letztlich kostenlos erhält. Andere Streuobstbäume wie Walnuss- oder Maulbeerbäume sind meist teurer und man muss einen Teil selbst bezahlen. 

Detaillierte Informationen zum Förderprogramm "Streuobst für alle!" findet man in diesem Merkblatt

Wo und wann kann man die Bäume bestellen? Für wen sind sie gedacht?

Eingereicht müssen die Anträge online unter www.bayern-streuobstpakt.de. Damit die Bäume rechtzeitig zur Pflanzzeit im Herbst da sind, empfehlen wir, die Bäume am besten im Frühjahr zu beantragen. Die Bäume können dann von den Antragstellern zum Beispiel an Privatpersonen oder Schulen weitergegeben werden.

Streuobstbäume gepflanzt - und dann?

In der Tat geht es nicht nur darum, neue Bäume zu pflanzen. Auch deren Erhalt und somit auch deren Pflege ist wichtig und letztlich auch Ziel des Bayerischen Streuobstpakts. Denn: Streuobstbäume erhalten erst im hohen Alter ihren vollen ökologischen Nutzen.

Kann ich bei der Pflege von Streuobstbäumen Hilfe in Anspruch nehmen?

Ja. Im Unterallgäu gibt es bald professionelle Streuobstpflegerinnen und -pfleger. Der Landschaftspflegeverband Unterallgäu bildet diese gemeinsam mit dem Kreisfachberater und mit Unterstützung der Regierung von Schwaben aus. Diese können ab Herbst von Gemeinden, aber auch von Privatpersonen für Pflegearbeiten angefordert werden.

Kostet es etwas, wenn man einen Streuobstpfleger einbindet?

Unter gewissen Umständen können die Arbeiten über die verschiedenen Förderprogramme abgerechnet werden. Wenden Sie sich an den Kreisfachberater.

Gibt es noch weitere staatliche Förderungen?

Ja, weil der Lebensraum „Streuobstwiese“ als gefährdet gilt und auf der sogenannten Roten Liste steht, hat der Freistaat im Rahmen des so genannten Streuobstpaktes Bayern eine Reihe weiterer Fördermöglichkeiten auf den Weg gebracht - also über „Streuobst für alle“ hinaus. Ziel ist, bis 2035 eine Million Streuobstbäume neu zu pflanzen und Bestände konsequent zu erhalten.

Gedacht sind diese Fördermöglichkeiten für Landwirte, Bürger, Vereine, Gemeinden, Betriebe oder Initiativen, die Streuobstwiesen anlegen, pflegen, neue Bäume pflanzen, Streuobst verarbeiten oder Projekte und Bildungsprojekte zum Thema anbieten.

Welche Förderung für wen in Frage kommt, klären Sie am besten direkt mit Kreisfachberater Markus Orf, der dann auch weitervermittelt. Viele Informationen finden Sie auch auf diesen Seiten zum Bayerischen Streuobstpakt.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 25.03.2024