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Inhalt zuletzt aktualisiert am: 21.11.2023

Die Partnerschaft mit dem polnischen Landkreis Gostyń

Erste Kontakte nach Polen knüpfte der langjährige Kreisrat Hans Kölbl im Jahr 1987, indem er Absolventen der Agrarschule in Grabonóg als landwirtschaftliche Praktikanten ins Unterallgäu holte. 1999 kam die erste polnische Delegation mit Landrat Andrzej Pospieszyński, dessen Stellvertreter, dem Vorsitzenden des Kreistages sowie dem Leiter der Agrarschule in Grabonóg ins Unterallgäu. Seit dem 1. Januar 1999 gibt es in Polen nach einer umfassenden Gebiets- und Verwaltungsreform wieder Landkreise, deren Aufgaben weitgehend mit denen in Deutschland vergleichbar sind.

Am 21. November 2001 wurde die freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Landkreisen Unterallgäu und Gostyń offiziell besiegelt. Neben gegenseitigen Besuchen auf fachlicher Ebene entwickelte sich beispielsweise eine lebendige Partnerschaft zwischen dem Joseph-Bernhart-Gymnasium in Türkheim und dem Liceum in Gostyń, zwischen der Wirtschaftsschule Bad Wörishofen und der Gesamtschule Krobia sowie zwischen der Rupert-Ness-Realschule Ottobeuren und der Grundschule Nr.3 in Gostyń.

Anfang Oktober 2016 empfing Landrat Hans-Joachim Weirather eine 50-köpfige Delegation aus dem Partnerlandkreis Gostyń, unter ihnen der Landrat, Vertreter des Kreistags, Schulleiter, Leiter von Behörden und Abteilungsleiter des Landratsamts. Anlass für den Besuch: 15 Jahre Partnerschaft zwischen den Landkreisen Unterallgäu und Gostyń.

Beim Festabend zog Landrat Hans-Joachim Weirather in seiner Rede eine Bilanz der sehr lebendigen, fruchtbaren Zusammenarbeit. Besonders hob er hervor, es sei gelungen, auch die Jugend für die Idee der Partnerschaft zu gewinnen und mit den Schulpartnerschaften eine solide Basis für die Zukunft zu schaffen.

Beide Landräte unterzeichneten eine Vereinbarung über die Weiterführung der Partnerschaft und gaben damit den Startschuss für eine neue Etappe der Zusammenarbeit. Ein weiterer Höhepunkt des Abends war die Präsentation der Jubiläumspublikation, in der auf 152 Seiten die Geschichte der Partnerschaft sowie die zahlreichen Begegnungen in Wort und Bild dokumentiert sind.

Gegen Ende der Amtsperiode 2014 bis 2020 stattete der Unterallgäuer Kreistag dem Partnerlandkreis Gostyń einen Besuch ab. Kulturelles Highlight des interessanten und abwechselreichen Programms war die Teilnahme am 14. Festival Musica Sacramontana in der Basilika auf dem Heiligen Berg in Gostyń.

Im Oktober 2021 reiste anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Partnerschaft eine kleine Unterallgäuer Delegation um Landrat Alex Eder und den früheren Landrat Hans-Joachim Weirather in den Partnerlandkreis und tauschte sich dort über verschiedene Themen aus. Landrat Eder und der polnische Landrat Robert Marcinkowski pflanzten gemeinsam einen Baum als Symbol dafür, dass die Partnerschaft weiterwachsen und noch über viele Jahre bestehen bleiben soll.

Der Landkreis Gostyń in Kürze

  • Der Kreis Gostyń liegt im südlichen Teil von Großpolen, etwa 300 Kilometer von Warschau und rund 860 Kilometer von Mindelheim entfernt.
  • Er nimmt ein Gebiet von 810,3 Quadratkilometern ein und hat 75.907 Einwohner (Stand: Januar 2021). Im Landkreis Gostyń leben 94 Personen auf einem Quadratkilometer. Zum Vergleich: Im Unterallgäu sind es 115 Einwohner pro Quadratkilometer.
  • Die Kreisverwaltung mit Sitz in Gostyń umfasst die Gemeinden Gostyń, Borek Wlkp., Krobia, Pogorzela, Poniec, Piaski und Pępowo.

Sehenswertes im Landkreis Gostyń

Die ruhige Lage von Gostyń und die abwechslungsreiche Landschaft laden zum Erholen ein. Die Wälder, in denen man viele Naturdenkmäler und Naturschutzgebiete findet, nehmen eine Fläche von 11.492 Hektar ein. In der Nähe von Gostyń gibt es ein in Großpolen einzigartiges Naturschutzgebiet in Form eines Quellentorfmoores.

Die Gostyńer Region ist für die auf dem Heiligen Berg gelegene Basilika bekannt, die als wahre Perle der polnischen Barockarchitektur gilt. Die Basilika wurde 1675 bis 1698 nach einem Plan des italienischen Architekten Baltazar Longhena nach dem Vorbild der Basilika Santa Maria della Salute in Venedig erbaut. Jedes Jahr besuchen den Heiligen Berg Tausende von Touristen und Pilgern. Daneben zieht es Gäste auch nach Grabonóg.

Der Gutshof ist Geburtsort von Edmund Bojanowski, der den ersten Kindergarten im Dorf eröffnet und einen Nonnenorden gegründet hat. Heute befindet sich darin ein Museum mit vielen interessanten Exponaten. Die örtlichen Schlösser – also zum Beispiel in Gębice, Rokosowo, Gola und Gogolewo – sind heute überwiegend mit Hotels und Restaurants ausgestattet. Zudem befinden sich dort Konferenz- und Schulungszentren, viele bieten auch Jagd- oder Kutschenexpeditionen an.

Die Ortschaften Domachowo, Jeżewo und Piaski sind für ihre Holzkirchen bekannt.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 21.11.2023