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Schritt für Schritt zum Regionalwerk

Schritt für Schritt zum Regionalwerk

Mit Hochdruck arbeiten 26 Unterallgäuer Gemeinden und der Landkreis zusammen mit beauftragten Dienstleistern seit einigen Monaten an der Geschäftsplanung für ein „Regionalwerk Unterallgäu“. Inzwischen hat auch die Suche nach einer Geschäftsführerin oder einem Geschäftsführer begonnen.

Zentrale Idee des Regionalwerks: Mehrere Gemeinden schließen sich zu einem Unternehmen zusammen und setzen gemeinsam Projekte um. So sollen die einzelnen Gemeindeverwaltungen entlastet beziehungsweise Projekte erst möglich werden, für die in einzelnen Gemeinden allein keine Kapazitäten oder kein Know-How verfügbar sind. Das erste Aufgabengebiet des Regionalwerks soll die Planung, der Bau und Betrieb von Anlagen zur Nutzung von erneuerbaren Energien sein. Landrat Alex Eder ist überzeugt: „So können die Gemeinden die Energiewende aktiv mitgestalten und die Einnahmen gemeinwohlorientiert einsetzen.“ Längerfristig könnte das Regionalwerk auch weitere Aufgaben übernehmen, die sich interkommunal organisieren lassen.  

In den vergangenen Monaten haben der Landkreis und die Gemeinden zusammen mit einer Rechtsanwaltskanzlei das Vertragswerk für die Gesellschaft entwickelt. Parallel wurde untersucht, mit welchen Erneuerbare-Energien-Projekten die Gesellschaft ihr Geschäft starten könnte. Hierzu waren die Gemeinden und ihre Bürger aufgerufen, Flächen, insbesondere für mögliche Freiflächen- und Agri-Photovoltaik-Anlagen, zu melden. Der beauftragte Dienstleister überprüfte diese Flächen hinsichtlich ihrer Eignung und ermittelte, wie PV-Anlagen darauf konkret ausgestaltet werden könnten. Außerdem beantragte er beim Netzbetreiber die notwendige Prüfung, ob vor Ort entsprechende Netzkapazitäten verfügbar sind. Die Ergebnisse dieser Prüfung stehen noch aus. Anschließend werden für die geplanten PV-Projekte wirtschaftliche Kennzahlen berechnet, die in den Businessplan einfließen. Auf dieser Grundlage werden alle beteiligten Gemeinden und der Landkreis entscheiden, ob sie sich an der Gründung des Regionalwerks beteiligen möchten. „Wir hoffen, dass wir bis zum Jahresende gründen können“, sagt die Klimaschutzmanagerin des Landkreises, Sandra ten Bulte, die das Projekt zusammen mit ihrer Kollegin Susanne Ruf koordiniert.

Der künftige Geschäftsführer soll dann sowohl die bereits vorgeplanten PV-Projekte umsetzen, als auch weitere Projekte entwickeln. „Flächeneigentümer, die Interesse haben, Flächen für ein PV-Projekt zu verpachten und sich gegebenenfalls auch an einer PV-Anlage zu beteiligen, können nach der Gründung gerne auf den Geschäftsführer zugehen“, so ten Bulte. Vorab empfiehlt sie, mit der eigenen Gemeinde abzuklären, ob diese eine PV-Anlage auf dem betreffenden Grundstück befürwortet.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 25.04.2024