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Millionen für Benninger Ried

Millionen für Benninger Ried

Von: Wasserrecht/sdo

Riednelke

Das Benninger Ried ist als Standort der weltweit einzigartigen Riednelke berühmt. Für insgesamt rund 5,2 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II wird der Grundwasserhaushalt des Rieds jetzt saniert. Foto: Stefanie Dodel/Landratsamt Unterallgäu

Die Sanierung des Grundwasserhaushalts des Benninger Rieds wird mit über 5,2 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II gefördert. Das habe das bayerische Kabinett jetzt beschlossen, so Staatssekretär Franz Pschierer. „Das ist eine bombige Nachricht! Ich freue mich sehr, dass die Gemeinde Benningen dieses Riesenprojekt jetzt in Angriff nehmen kann“, betont Landrat Hans-Joachim Weirather. Mit dieser Zusage habe sich der jahrelange Einsatz für das Projekt jetzt endlich ausgezahlt.

Bereits als Leiter des Wasserwirtschaftsamts Kempten und auch als Landrat hatte Weirather gemeinsam mit Benningens Bürgermeister Meinrad Bernhard mehrfach bei Gesprächen im bayerischen Umweltministerium um Unterstützung geworben. Das Benninger Ried ist das bedeutendste Kalkquellmoor Bayerns und als Standort der weltweit einzigartigen Riednelke berühmt. Seit 1939 steht es unter Naturschutz und wurde wegen seiner weltweiten Bedeutung 1996 im Rahmen eines Naturschutz-Großprojekts gefördert, das aus Mitteln der LIFE-Natur-Förderung der Europäischen Union unterstützt wurde - mit dem Ziel, den Wasserhaushalt im Ried zu optimieren und nachhaltig zu verbessern.

Allen Pflegemaßnahmen zum Trotz leidet das Ried bis heute unter Wassernot, was zu einer Verbuschung des Moores führt. Auf der anderen Seite ist der Grundwasserspiegel in Benningen sehr hoch. Um die Keller der Häuser trocken zu halten, muss das Wasser abgepumpt werden. Dies führt dazu, dass der so genannte Fremdwasseranteil in der Benninger Kanalisation derzeit bei rund 1400 Prozent liegt. Tolerierbar sind laut der zuständigen Sachgebietsleiterin des Landratsamts Unterallgäu, Ingrid Friedrich, normalerweise bis zu 25 Prozent.

Das Abpumpen des Grundwassers führt bislang jedoch auch dazu, dass auch der Grundwasserspiegel des Rieds sinkt. Dieser Kreislauf soll nun durchbrochen werden: Durch das geplante 5,2 Millionen-Euro-Projekt soll das Wasser auf der einen Seite weiterhin von den Häusern fern gehalten werden. Gleichzeitig soll es nicht mehr in die Kanalisation geleitet werden. Stattdessen wird das saubere Grundwasser nun bereits vor Benningen abgefangen und über separate Kanä-le ins Benninger Ried geleitet. Bei diesem Projekt handelt es sich nach Angaben des Umweltministeriums um eines der aus naturschutzfachlicher Sicht wichtigsten Projekte in Schwaben, da auf diese Weise langfristig und nachhaltig die Grundwassersituation des Benninger Rieds optimiert werden könnte.

„Damit gelingt es wunderbar, ein Ziel mit dem anderen zu verbinden und zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen“, freut sich Weirather. „Nachdem wir das Projekt in den vergangenen Jahren konsequent vorbereitet haben, können wir jetzt einen tollen Erfolg feiern.“ „Aus eigenen Mitteln hätten wir dieses Projekt nie stemmen können. Umso mehr freuen wir uns jetzt über die Förderzusage“, sagt Benningens Bürgermeister Meinrad Bernhard. Gleichzeitig bringe der Beschluss aber auch viel Arbeit mit sich. Bis Ende 2011 müsse das Projekt nämlich umgesetzt und abgerechnet sein. „Zusammen mit allen beteiligten Fachbehörden bekommen wir das hin“, betont Bernhard.

 

Nähere Informationen über den Naturschutz im Unterallgäu finden Sie <link _top>hier.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 07.05.2024