Von neuen Fensterscheiben und Dichtungen bis zur umfangreichen Sanierung - die Möglichkeiten, um im eigenen Zuhause Energie einzusparen, sind vielfältig. Für viele Maßnahmen gibt es eine finanzielle Förderung, zum Beispiel für den Einbau einer neuen klimafreundlichen Heizung oder für Maßnahmen an der Gebäudehülle. Einen Überblick über diese Thematik verschafften sich 75 Personen bei einem Online-Informationsabend zum Thema Sanieren. Dieser ist Teil der mehrjährig angelegten Beratungsaktion „Check Dein Haus“, einem Projekt der Fachstelle für Klimaschutz am Landratsamt Unterallgäu in Zusammenarbeit mit dem Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!) und der Verbraucherzentrale Bayern. Die Aktion findet heuer im dritten Jahr statt.
In ihrem Online-Vortrag befasste sich Energieberaterin Andrea Krötzsch mit den Themen Sanieren, Heizen, erneuerbare Energien und Fördermöglichkeiten und beantwortete die vielfältigen Fragen der Teilnehmenden.
Nun folgen Vor-Ort-Beratungen für Eigentümerinnen und Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern. Hier beurteilt ein Energieberater den Strom- und Wärmeverbrauch, die Gebäudehülle und die Heizungsanlage, gibt auf das Gebäude zugeschnittene Tipps zu Einspar- und Sanierungsmaßnahmen und erläutert, ob Fördermöglichkeiten bestehen und ob der Einsatz erneuerbarer Energien für den Kunden interessant wäre. Für die Bürgerinnen und Bürger ist dieses Angebot kostenlos. Einen Großteil der Energieberatungskosten übernimmt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Der Landkreis Unterallgäu trägt die übrigen Kosten.
Jedes Jahr sind andere Gemeinden an der Reihe: Heuer können sich Bürgerinnen und Bürger mit einem Haus in Buxheim und in den Verwaltungsgemeinschaften Illerwinkel, Bad Grönenbach und Ottobeuren für eine Beratung bewerben, telefonisch unter (0831) 96028674 oder per E-Mail an anmeldung(at)eza-allgaeu.de. Anmeldeschluss ist der 30. April. Die Beratungen finden von April bis Juni statt.
Im Vorfeld der eigentlichen Aktion war bereits ein Haus für eine Musterberatung zur Veranschaulichung gesucht worden. In der Gemeinde Wolfertschwenden stellte Gemeinderat Christoph Markert sein Haus zur Verfügung. Energieberater Peter Andreas-Tschiesche machte sich zunächst ein Bild vom Gebäude Baujahr 1976 und den Energieverbräuchen. Beim Rundgang fielen dem Experten insbesondere ungedämmte Heizkörpernischen und Rollladenkästen auf. Als Schwachstellen identifizierte er zudem nicht mehr richtig dicht schließende Fenster im Unter- und Erdgeschoß. Sie sorgen für einen höheren Energieverbrauch und Zugluft, was den Wohnkomfort schmälert. Als vergleichsweise schnell umzusetzende Maßnahmen empfahl der Experte, die Heizköpernischen zu dämmen sowie die Fensterscheiben und Dichtungen auszutauschen.
Lob gab es vom Energieberater für die bereits installierte Photovoltaikanlage, mit der Christoph Markert klimafreundlichen Sonnenstrom produziert, samt Batteriespeicher. Zusätzlich gibt es eine Solarthermieanlage, die das Haus an vielen Tagen im Jahr mit Warmwasser versorgt und in der Übergangszeit die Heizung unterstützt.
Mittelfristig empfiehlt Energieberater Peter Andreas-Tschiesche insbesondere beim Heizen von Öl auf erneuerbare Energien zu wechseln und die Außenwände zu dämmen. Letzteres bietet sich an, nachdem in absehbarer Zeit ohnehin ein neuer Anstrich der Fassade sowie Ausbesserungsarbeiten am Putz anstehen würden, so die Erkenntnis von Christoph Markert. Weitere Informationen zu den kostenlosen Vor-Ort-Beratungen finden Sie im Internet unter www.unterallgaeu.de/waermeoffensive